Leiden Sie an einer chronischen Krankheit und sind deshalb auf der Suche nach einem Arzt? Wurden Sie jemals von einem Arzt nach Ihrem inneren Zustand gefragt? Wie geht es Ihnen im Beruf, in bzw. mit der Familie? Sind Sie glücklich oder erleben Sie Stress oder Angst? Das bezweifle ich stark. Obwohl Stress heute oft in den Medien erwähnt wird und viele Menschen auf die enorme Belastung durch Stress hinweisen, schlägt sich dies in der ärztlichen Praxis nicht nieder.
Trennung versus Verbindung
Einer der Gründe dafür könnte sein, dass wir mit der Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technologie in der Lage sind, Dinge weit unter der atomaren Ebene zu erforschen, was zu einer starken Spezialisierung der Wissenschaftszweige, einschließlich der Medizin, geführt hat. Dies hat zur Folge, dass wir viele hervorragende Experten für viele sehr enge Fachgebiete haben, die aber oft das Ganze aus den Augen verlieren. Jahrtausendealte philosophische Systeme und Systeme der traditionellen Medizin gingen von der Tatsache aus, dass alle Phänomene miteinander verbunden sind, dass nichts isoliert für sich selbst existiert. Der Ansatz der heutigen westlichen modernen Medizin ist leider oft genau der gegenteilige. Wie der kanadische Arzt Gabor Maté erklärt: „Der Kampf gegen Krebs versagt trotz aller erreichten Erfolge im Grunde genommen, weil er die Ursachen der Malignität im zellulären Mechanismus sucht. Der Versuch, die Ursache der schwersten Krankheiten auf zellulärer Ebene zu finden, ist gleichbedeutend mit dem Versuch, die Ursache eines Staus durch die Untersuchung der Funktion des Verbrennungsmotors zu verstehen.“
Eine kanadische Studie ergab beispielsweise, dass Menschen, die in der Kindheit schwer traumatisiert wurden, ein fast 50 % höheres Risiko haben, im Erwachsenenalter an einer schweren Krankheit zu erkranken. Der Psychiater und Autor zahlreicher Bücher, Daniel Siegel, kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen und führte einen neuen Begriff ein – die interpersonelle Neurobiologie. Diese Wissenschaft untersucht, wie unsere Beziehungen (zu anderen und vor allem zu uns selbst) unsere Physiologie beeinflussen. Die Wahrheit ist meist, dass Menschen nicht trotz, sondern aufgrund ihres Lebens krank werden.
Die Vernetzung aller Phänomene ist die Grundlage der Funktionsweise des Universums.
Was ist Stress und wo kommt er her?
Man kann davon ausgehen, dass sich die Umwelt in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Alles hat sich beschleunigt – wir sind mit einer Menge meist unnötiger Informationen überfordert. So scheint auf den ersten Blick klar zu sein, dass Stress von außen kommt. Aber wie so oft sind auch die größten Illusionen geschickt kaschiert.
Das heutige moderne medizinische Denken sieht Stress durch das Paradigma der Trennung von Körper und Geist und daher sehr vereinfacht. Als ein erregendes, externes, als auch isoliertes Ereginis wird beispielsweise der Verlust des Arbeitsplatzes, der Zerfall einer Ehe oder der Tod eines nahen Angehörigen angesehen. Es gibt aber auch Arten von Stress, die viel heimtückischer und schädlicher sind, weil sie über einen langen Zeitraum unbemerkt wirken. Vom Inneren aus generierter Stress fordert seinen Tribut, ohne dass es ungewöhnlich erscheint.
Für Personen, die beispielsweise schon von der Kindheit an ein hohes Maß an innerem Stress gewohnt sind, ist dieser Zustand ganz normal. Das gilt natürlich auch umgekehrt; wenn dieser Stress fehlt, kann man kann man Unbehagen oder Langeweile empfinden. Man kann sogar süchtig nach Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol werden, die vom eigenen Körper produziert werden.
Wenn Menschen ihren Stress beschreiben, meinen sie oft die nervliche Anspannung, die durch erhöhte Anforderungen im Beruf, in der Familie, in Beziehungen usw. verursacht wird. Nervliche Anspannung muss aber nicht gleichzeitig Stress bedeuten. Stress ist keine Frage der subjektiven Wahrnehmung. Hierbei handelt es sich viel mehr um einen messbaren Komplex objektiver physiologischer Vorgänge im Körper, die das Gehirn, das Hormonsystem, das Immunsystem und vieles mehr umfassen. Sowohl Tiere als auch Menschen können unter Stress stehen, ohne davon zu wissen. Und genau das ist bei dem intern generierten Stress der Fall.
Drei grundlegende Körpersysteme – das endokrine System, das zentrale Nervensystem (insbesondere der autonome Nervus) und das Immunsystem – sind für die Regulierung von Stressreaktionen verantwortlich. Die Hormondrüsen, insbesondere die Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-Achse (HPA-Achse), bilden ein wichtiges autoregulierendes System des Körpers. Der autonome Nervus steuert unbewusste Funktionen und spielt eine zentrale Rolle bei der Stressreaktion. Die Gesundheit all dieser Systeme ist für unsere Vitalität enorm wichtig. Jegliche Störungen oder Dysbalancen können zu gesundheitlichen Problemen und Krankheiten führen.
Innerer Stress
Wenn wir den Ursprung von Stress erforschen, entdecken wir oft, dass die Ursache in uns selbst liegt. Genauer gesagt, in unserer Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, in unseren Denkmustern und unserem erlernten Umgang mit Situationen. Wir nehmen die Welt durch die Brille unserer neurobiologischen Prägung wahr, die leider oft stark verzerrt ist. Das Problem dabei ist, dass wir diese Verzerrung, wenn wir sie untersuchen, mit eben dieser verzerrten Brille betrachten und uns daher alles in Ordnung erscheint. Ein falsch eingestelltes Nervensystem verfügt nämlich über eine Reihe von Mechanismen, die diese Fehlanpassung kaschieren.
Wie ensteht so etwas?
In der Natur ist keine Abweichung von der Norm zufällig, sondern hat ihren Sinn, und so ist es auch in diesem Fall. Dieser Thematik widmen sich viele Bücher, aber kurz gesagt kann man sagen, dass die Verzerrung unserer Wahrnehmung im Kindesalter durch Stress entsteht, mit dem der noch nicht entwickelte kindliche Gehirn/Nervensystem nicht anders umgehen kann, als dass es im Bemühen um den Erhalt der Verbindung zur Bezugsperson seine eigene Authentizität unterdrückt – also die Fähigkeit, im Einklang mit seinen Gefühlen zu handeln. Und diese fehlerhafte Sichtweise auf die Welt und das damit verbundene Handeln wird durch weitere Ereignisse, die mit dieser verzerrten Brille betrachtet werden, gefestigt und bestätigt und bis ins Erwachsenenalter übertragen – und genau das ist es, was den Stress erzeugt, der unseren Organismus belastet und gleichzeitig zerstört.
Genauer gesagt, führt die Unterdrückung der eigenen Authentizität zu einer Abtrennung von den eigenen Emotionen. Und in der heutigen Zeit, in der unsere Grundbedürfnisse meist gedeckt sind, sind gerade Emotionen für den modernen Menschen die größten Stressoren. Da wir von ihnen abgekoppelt sind, können wir sie nicht regulieren, wodurch diese unregulierten Emotionen durch Stressreaktionen unserem Körper schaden.
Emotionen sind elektrische, chemische und hormonelle Entladungen, die im Nervensystem stattfinden. Sie beeinflussen die Funktion der Hauptorgane des Körpers und werden selbst von diesen Organen beeinflusst. Stress ist eine Kaskade von körperlichen und biochemischen Reaktionen auf einen starken emotionalen Reiz.
Unterdrückte Authentizität bedeutet nicht, dass sie vollständig verschwunden oder nicht existent ist. Es bedeutet vielmehr, dass sie durch eine Illusion verdeckt wird. Nach Durchschauung der Illusion erscheint sie in ihrer natürlichen Kraft.
Wie man die Krümmung begradigt bzw. wieder ins Gleichgewicht kommt
Wie man wieder ins Gleichgewicht kommt und authentisches Handeln wiederherstellt. Dies ist ein komplexes Thema, da es zum einen sehr schwierig ist, den gesamten Irrtum aufzudecken, und zum anderen ist die bloße Aufdeckung unzureichend. Denn was anfangs nur eine falsche Sichtweise war, hat sich somatisiert – es hat neuronale Netze im Gehirn und Nervensystem geschaffen, die den gesamten Irrtum unterstützen und aufrechterhalten. Deshalb ist es notwendig, mit dem Gehirn und dem autonomen Nervensystem zu arbeiten. Aber wie, wenn es sich um ein System handelt, das wir nicht mit Willenskraft beeinflussen können? Dies ist in der Tat eine komplexe Problematik, die hervorragend in dem Buch The Body Keeps the Score von Dr. Bessel van der Kolk behandelt wird, der sich seit mehreren Jahrzehnten der Erforschung dieses Bereichs widmet.
Im Grunde genommen geht es um zwei Schritte:
- Wiederherstellung der emotionalen Kompetenz
- Harmonisierung des ANS (autonomes Nervensystem)
Wiederherstellung der emotionalen Kompetenz
In der heutigen Gesellschaft mangelt es oft an emotionaler Kompetenz, da die Abwesenheit von Emotionen als Vorteil angesehen wird. Rationalität wird oft in Gegensatz zu Emotionen gestellt.
Emotionale Kompetenz erfordert:
- die Fähigkeit, unsere Emotionen zu fühlen, um zu erkennen, dass wir gestresst sind
- Die Fähigkeit, unsere Emotionen effektiv auszudrücken, um unsere Bedürfnisse durchzusetzen und die Integrität emotionaler Grenzen zu bewahren
- Die Fähigkeit, zwischen psychologischen Reaktionen zu unterscheiden, die sich auf die aktuelle Situation beziehen und denen, die aus der Vergangenheit stammen. Also, unbefriedigte und unbewusste Bedürfnisse aus der Kindheit zu trennen. Sobald die Unterschiede zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen, nehmen wir Verlust und Bedrohung (Stress) wahr, wobei aber keiner bzw. keine herrscht
- Das Bewusstsein dafür, was unser tatsächliches Bedürfnis ist und die Vermeidung, es zu unterdrücken, nur um die Akzeptanz von anderen zu erhalten
Wenn Ihnen das zu komplex erscheint, versuchen Sie Folgendes: Anstatt sich bei Entscheidungen nur von Ihrem Verstand leiten zu lassen, konzentrieren Sie sich auf Ihre Gefühle im Bauch. So können Sie sich mit Ihrem authentischen Ich verbinden.
Harmonisierung des ANS
Wie bereits erwähnt, scheint es ein ziemliches Unterfangen zu sein, etwas zu beeinflussen, das autonom ist und somit nicht willentlich gesteuert werden kann. Obwohl wir das ANS nicht direkt kontrollieren können, können wir es indirekt sehr effektiv beeinflussen. Es ist bezeichnend, dass sich Experten nach jahrzehntelanger Forschung auf diesem Gebiet einig sind, dass die effektivsten Techniken diejenigen sind, die seit Jahrtausenden in den Traditionen des Fernen Ostens eingesetzt werden. Dehnübungen, Atemübungen, Yoga-Asanas, Zen-Meditation, Chikung und Tai Chi – all diese Techniken zeigen eine starke harmonisierende Wirkung auf das autonome Nervensystem. Diese Übungen sind Teil verschiedener philosophischer Systeme und Lehren, deren Hauptziel die Selbsterkenntnis ist. Selbsterkenntnis wiederum steht in engem Zusammenhang mit der Erkenntnis unserer Illusionen und damit der Rückkehr zum authentischen Selbst, was im Grunde emotionale Kompetenz bedeutet. So kann durch die Praxis von z. B. Yoga das ANS harmonisiert werden, und dadurch können wir die Illusionen des eigenen Geistes durchschauen.
Es gibt noch eine weitere sehr effektive Methode zur Arbeit mit dem ANS und dem Gehirn. Ich werde mich in einem späteren Artikel ausführlicher damit befassen, möchte aber hier kurz darauf eingehen. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Neurofeedback. Dies ist eine Methode, bei der dem Gehirn Informationen über seine eigene Funktionsweise durch Feedback zurückgemeldet werden. Dies führt zur Harmonisierung der Gehirnwellen und mithilfe der Neuroplastizität des Gehirns zur Korrektur ungeeigneter neuronaler Bahnen.
EEG-Biofeedback bei der Therapie von ADHS bei Kindern.
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