Entgiftungsfunktion des Gehirns – glymphatisches System   

Entgiftungsfunktion des Gehirns Was ist das glymphatische System? Unser Gehirn setzt sich nicht aus einer dichten Nervenmasse zusammen. Zwischen den einzelnen Zellen befinden sich mikroskopisch kleine Zwischenräume, in die Liquor aus großen Hohlräumen, den Hirnventrikeln, eintritt. Dieses komplizierte Netz mikroskopisch kleiner Schlupflöcher im Hirngewebe wird von den Wissenschaftlern als glymphatisches System bezeichnet (hierbei handelt es […]

PHARMACOPEA CZ s.r.o.

Entgiftungsfunktion des Gehirns – glymphatisches System    Bisher keine Artikelbewertung.

Entgiftungsfunktion des Gehirns

Was ist das glymphatische System?

Unser Gehirn setzt sich nicht aus einer dichten Nervenmasse zusammen. Zwischen den einzelnen Zellen befinden sich mikroskopisch kleine Zwischenräume, in die Liquor aus großen Hohlräumen, den Hirnventrikeln, eintritt. Dieses komplizierte Netz mikroskopisch kleiner Schlupflöcher im Hirngewebe wird von den Wissenschaftlern als glymphatisches System bezeichnet (hierbei handelt es sich um kein echtes lymphatisches System; da das System der Schlupflöcher von Gliazellen geprägt ist, wird es als glymphatisch bezeichnet). Somit ähnelt das Gehirn einem Schwamm, der den Liquor aufsaugt. Die Zwischenräume des glymphatischen Systems machen etwa ein Fünftel des Gesamtvolumens des Gehirns aus. Der Begriff „glymphatisches System” bezieht sich dabei auf die Prozesse, die an der Ausscheidung toxischer Substanzen aus dem Gehirn beteiligt sind. 

Beim Einschlafen wird unser System aktiviert, um Giftstoffe zu beseitigen und die metabolische Homöostase im Gehirn wiederherzustellen. Sobald Sie einschlafen, scheint es, als ob ein kleiner „Hausmeister“ an die Arbeit gehen würde und all den Müll wegräumt, der sich im Laufe des Tages angesammelt hat. Das Gehirn produziert den ganzen Tag über Abfallstoffe, die vom glymphatischen System abgebaut und wiederverwertet werden. Es gibt jedoch ein Problem, da dieses System durch Schlafmangel beeinträchtigt wird. In der Folge kommt es zu einer Ansammlung von Abfallstoffen im Gehirn. Diese Anhäufung wird mit spezifischen gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise dem Alzheimer und anderen altersbedingten kognitiven Störungen in Verbindung gebracht. (1) Im Schlaf entwickelt das Gehirn eine Vielzahl von Tätigkeiten. Der Schlaf ermöglicht es uns, Gedächtnisinhalte zu schaffen und zu festigen. Zudem wurde nachgewiesen, dass der Schlaf dazu beiträgt, Verbindungen zwischen Neuronen zu strukturieren. Somit hat der Schlaf eine direkte Auswirkung auf die Neuronen im Gehirn, die sich bei Schlafmangel verschlechtern. Es wurde sogar festgestellt, dass bei Menschen mit Schlafproblemen das Gehirn zu schrumpfen beginnen kann. Bei über 60 Jährigen ist dieses Problem besonders ausgeprägt. (2)

Mäusetest

Ein Team unter der Leitung von Maiken Nedergaard vom Center for Translational Medicine der University of Rochester in New York hat nun herausgefunden, dass das Gehirn während des Schlafs seinen inneren Aufbau verändert. (3) Der Ausgangspunkt für diese bemerkenswerte Entdeckung war ein ziemlicher Zufall. Wissenschaftler injizierten Labormäusen einen Farbstoff in das glymphatische System und beobachteten, wohin er im Gehirn floss. Anfangs waren sie verblüfft, da der Farbstoff einige Teile des Gehirns sehr schnell durchdrang, während zu anderen Zeiten das glymphatische System verstopft war und sich der Farbstoff kaum bewegte. Schnell wurde klar, dass in den Gehirnen von Mäusen, die einschliefen oder narkotisiert wurden, die Farbe schneller floss. Bei den wachen Mäusen war das glymphatische System wiederum „verstopft“.


Die Abbildung zeigt, wie sich der interzelluläre Raum im Gehirn während des Schlafs vergrößert, sodass das Gehirn von den tagsüber angesammelten Giftstoffen gereinigt werden kann.

„Es hat uns überrascht, wie langsam der Farbstofffluss durch die Gehirne der wachen Mäuse verlief“, erklärt Maiken Nedergaard. „Das bedeutet, dass sich die Entfernungen zwischen den Zellen im Gehirn zwischen einem wachen und einem schlafenden Zustand deutlich unterscheiden.“ Genaue Messungen haben gezeigt, dass das glymphatische System bei wachen Mäusen nur etwa 14 Prozent des gesamten Gehirnvolumens ausmacht. In diesem Zustand ist der Fluss des Liquors auf die oberflächlichen Schichten des Gehirns eingeschränkt. Sobald die Maus einschläft, ist das glymphatische System um etwa die Hälfte vergrößert und nimmt damit 23 Prozent des Gesamtvolumens des Gehirns ein. Der Durchfluss des Liquors wird um ganze 95 Prozent erhöht. Die intensive Durchströmung des Gehirns mit Liquor führt im Schlaf zu einer schnellen Ausschwemmung von Stoffwechselabfällen, die sich tagsüber im Gehirn angesammelt haben. Zu diesen „Abfallstoffen“ gehört beispielweise das Beta-Amyloid, von dem seit langem bekannt ist, dass es an der Entstehung von Alzheimer beteiligt ist. Während des Schlafs scheidet das Beta-Amyloid doppelt so schnell aus dem stark durchbluteten glymphatischen System aus im Vergleich zum wachen Zustand des Gehirns. Deshalb ist der Schlaf unter anderem eine einzigartige Gelegenheit für uns, schädliche Stoffe aus dem Gehirn zu beseitigen.

Die Regelmäßigkeit ist der Schlüssel

Um die Gesundheit des Gehirns zu fördern, ist es wichtig, regelmäßig zu schlafen. Einige Menschen glauben irrtümlich, dass sie unter der Woche hart arbeiten und das Schlafdefizit am Wochenende ausgleichen können. Diese Art von unregelmäßigem Schlaf ist jedoch für den Schutz der Neuronen im Gehirn nicht gut. Schlafmangel beeinträchtigt die Arbeit des Gehirns auch im wachen Zustand. Kleinere Gruppen von Nervenzellen fallen für kurze Zeit unkontrolliert in einen Zustand, der für ein schlafendes Gehirn typisch ist. Der Betroffene hat das Gefühl, völlig wach zu sein, wobei jedoch Gruppen von Nervenzellen in eine Art Mikroschlaf verfallen, wodurch das Gehirn nicht mehr seine gewohnte Leistung erbringen kann. Aus diesem Grund machen wir häufig Fehler, wenn wir zu müde sind – und das selbst bei Tätigkeiten, die wir sonst ohne große Schwierigkeiten bewältigen. Wenn der Schlaf einen optimalen Nutzen für Ihre Gesundheit haben soll, müssen Sie also unbedingt auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus achten. Außerdem müssen Sie darauf achten, zu welcher Tageszeit Sie schlafen. Um eine optimale Gehirngesundheit zu erreichen, müssen Sie einen normalen Rhythmus im Einklang mit dem natürlichen Rhythmus einhalten, sodass Sie tagsüber dem Sonnenlicht und in der Nacht der Dunkelheit ausgesetzt sind. (4)

Im Hinblick zur Förderung der Gesundheit des Gehirns ist es wichtig, regelmäßig zu schlafen.

Vermeidung der Stimulation durch künstliches Licht

Problematisch ist, dass viele Menschen sich auch noch nach Sonnenuntergang stark durch Licht stimulieren lassen, da sie viel Zeit vor dem Computer bzw. Fernseher verbringen. Bei vielen Menschen ist die Lichtstimulation sogar umgestellt: Sie verbringen tagsüber längere Zeit in geschlossenen Räumen, in die nur wenig oder kaum natürliches Sonnenlicht einfällt. Künstliche Beleuchtung kann sich auf den Hormonspiegel im Körper auswirken, was letztendlich zu Schlafproblemen führen kann. Da alles miteinander zusammenhängt, können Schlafprobleme sogar zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Außerdem werden schlechte Schlafgewohnheiten mit einer Reihe anderer Gesundheitsprobleme in Verbindung gebracht, beispielsweise mit Fettleibigkeit und sonstigen chronischen Krankheiten. Wenn Sie also so gesund wie möglich sein möchten, müssen Sie vor allem Ihre Lichtexposition anpassen.

Dies ist der einzige Weg, wie Sie Ihren Schlafrhythmus anpassen können. Wenn Sie auf Ihre Lichtexposition zu den verschiedenen Tageszeiten achten, können Sie Ihre innere Uhr abstimmen und Ihren Schlafrhythmus verbessern. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Lichtexposition anpassen und zur richtigen Zeit ins Bett gehen und aufstehen. Vergessen Sie nicht, dass sich Ihr Körper im Schlaf erholt, Muskeln aufbaut und Fett verbrennt, was ein weiterer Grund dafür ist, weshalb Sie Ihren Schlafrhythmus anpassen sollten. Wenn Sie schlank und fit sein und ein möglichst gesundes Gehirn haben möchten…, dann schlafen Sie! Das trifft umso mehr zu, wenn Sie sich bemühen, durch regelmäßigen Sport und gesunde Ernährung in Form zu kommen. Wenn Sie in diesem Fall nicht genug Schlaf bekommen, können all Ihre Bemühungen umsonst gewesen sein. Schlaf ist eine der besten Methoden, um physisch und psychisch die gewünschten Ergebnisse bestmöglich erreichen zu können. (4)

Hericium – Igel-Stachelbart

Die Schlafqualität kann durch die Einnahme von Hericium verbessert werden. Am besten in Kombination mit dem Pulver aus roten Reishi-Sporen von Duanwood, welches durch die Einnahme von einer Kapsel Ashwagandha ergänzt werden kann. Ich wünsche Ihnen einen tiefen und erholsamen Schlaf. (5)

Quellen:
1) Maiken Nedergaard and Steven A. Goldman. Brain Drain. Sci Am. Author manuscript; available in PMC 2017 Mar 13.Published in final edited form as: Sci Am. 2016 Mar; 314(3): 44–49. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5347443/
2) Understanding Sleep Problems — The Basics. https://www.webmd.com/sleep-disorders/guide/understanding-sleep-problems-basics#1
3) Melanie Haiken. Sleep ‘Detoxes’ The Brain, New Research Suggests. https://www.forbes.com/sites/melaniehaiken/2013/10/18/sleep-detoxes-the-brain-new-research-suggests/#59af03314678
4) Building Better Mental Health. 6 Life-Changing Strategies to Boost Mood, Build Resilience, and Increase Happiness. https://www.helpguide.org/articles/mental-health/building-better-mental-health.htm
5) Tzeng Tsai-Teng, Chen Chin-Chu, Lee Li-Ya, Chen Wan-Ping, Lu Chung-Kuang, Shen Chien-Chang, Huang F. Chi-Ying, Chen Chien-Chih, corresponding author and Young-Ji Shiao corresponding author. Erinacine A-enriched Hericium erinaceus mycelium ameliorates Alzheimer’s disease-related pathologies in APPswe/PS1dE9 transgenic mice. J Biomed Sci. 2016; 23: 49. Published online 2016 Jun 27. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4924315/

Bitte bewerten Sie diese

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert