Depressionen – Symptome, Pathophysiologie und Behandlungsmöglichkeiten  

Was ist eine Depression? Was ist eine Depression? Die Antwort auf diese Frage ist bis heute unbeantwortet. Wer unter Depressionen leidet, möchte wissen, „was eine Depression ist“ , also wie sie sich auf den Körper auswirkt. Die Angehörigen der Betroffenen versuchen eine Antwort auf diese Frage zu finden, um die möglichen Ursachen zu verstehen. Die […]

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Depressionen – Symptome, Pathophysiologie und Behandlungsmöglichkeiten   Bisher keine Artikelbewertung.

Was ist eine Depression?

Was ist eine Depression? Die Antwort auf diese Frage ist bis heute unbeantwortet. Wer unter Depressionen leidet, möchte wissen, „was eine Depression ist“ , also wie sie sich auf den Körper auswirkt.

Die Angehörigen der Betroffenen versuchen eine Antwort auf diese Frage zu finden, um die möglichen Ursachen zu verstehen.

Die Wissenschaft versucht, Depressionen auf biochemischer und molekularer Basis zu beschreiben oder zu definieren.

In den meisten Quellen wird Depression als ernsthafte Gemütskrankheit beschrieben. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um eine gewisse schlechte Laune, die über einen längeren Zeitraum anhält und sich im Alltag bemerkbar macht. Menschen deren Symptome und Diagnosen erfasst wurden, kommen dieser Definition am nächsten.

Diese Definition entspricht aber nicht allen Betroffenen. Jeder von uns ist in jeder Hinsicht einzigartig. Da es sich hierbei um eine Krankheit bzw. Störung handelt, die sowohl die Wahrnehmung als auch die Emotionen beeinflusst, ist es wichtig, zu betonen, dass jede betroffene Person andere Symptome bzw. Auslöser haben kann.

Dieser Artikel versucht einen allgemeinen Überblick über Depressionen zu geben, wobei im Laufe des Artikels näher auf deren Auslöser bzw. Ursachen, die Symptome und die Beahndlungsmöglichkeiten eingegangen wird. 

Depressionen gehören zu den “psychischen Erkrankungen”. Das Wort Depression kommt vom lateinischen depressare und dem Wort deprimere, was so viel wie “herunterdrücken” bedeutet.

Das Wort bezeichnet ein unterdrücktes Gefühl oder Gefühle der Schwerlosigkeit bis hin zu einer Niedergeschlagenheit. (1)

Depressionen können ganz unabhängig vom Alter auftreten, von der Kindheit bis ins hohe Alter. Es betrifft in erster Linie die emotionalen und gedanklichen Prozesse einer Person und äußert sich in einer Vielzahl von Symptomen, wobei die drei wichtigsten und oder häufigsten emotionalen Symptome folgende sind:

  • Schlechte Laune
  • Anhedonie und Desinteresse
  • Müdigkeit oder Energielosigkeit

Wissenschaftler geben zu, dass es sich hierbei nicht um eine „homogene Störung, sondern um ein komplexes Phänomen“ wobei es verschiedene Arten gibt, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können. Stimmungsstörungen können dabei schubweise auftreten oder sich allmählich verschlimmern. (2, 3)

Eine Depression kann aber auch schwere Erscheinungsformen wie beispielsweise eine Psychose haben. Außerdem können auch somatische Veränderungen oder körperliche Symptome auftreten. Zudem treten bei Depressionen in der Regel häufig Angst- und Panikstörungen auf.

Die Krankheit beeinflusst das gastrointestinale System (Magen und Verdauungstrakt), das Immunsystem und verursacht sogar hormonelle Ungleichgewichte.

Zu den sonstigen häufig beobachteten Symptomen einer Depression gehören Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Schuldgefühle, mangelndes Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen, eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit, Traurigkeit, die mangelnde Fähigkeit, klar zu denken, oder auch kognitive Beeinträchtigungen.

Bei Frauen sind Depressionen häufiger als bei Männern zu beobachten. (4)

Was ist eine schwere Depression?

Wie bereits erwähnt, gibt es bei der Depression mehrere Subtypen, die je nach Schweregrad beispielsweise als leichte bis mittelschwere Depression bezeichnet werden. Eine schwere depressive Störung oder klinische Depression ist ein Zustand, bei dem die allgemeinen Symptome einer Depression ausgeprägt sind und über einen längeren Zeitraum anhalten. (5)

Die wesentlichsten Symptome, anhand derer eine schwere Depression diagnostiziert werden kann, sind in der fünften Ausgabe des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs Psychischer Störungen wie folgt aufgeführt (diese Liste wurde von Ärzten und Experten zusammengestellt und direkt aus der Quelle in diesen Artikel übernommen):

Innerhalb von zwei Wochen treten die folgenden fünf (oder mehr) Symptome auf, die im Vergleich zum bisherigen Zustand eine Veränderung darstellen; es liegt mindestens eines der folgenden Symptome vor: (1) depressive Stimmung oder (2) Desinteresse bzw. Lustlosigkeit. Anmerkung: Symptome an, die auf eine andere Krankheit zurückgeführt werden können, sind nicht einzubeziehen.

  1. Andauernde, tägliche depressive Stimmung, die entweder subjektiv wahrgenommen werden kann (beispielsweise Traurigkeit, Leere, Hoffnungslosigkeit) oder von anderen beobachtet wird (beispielsweise weinerliches Aussehen).
  2. Andauernd und tägliches deutlich vermindertes Interesse oder Freude an nahezu allen oder sogar allen Aktivitäten.
  3. Signifikanter Gewichtsverlust, ohne dass eine Diät zur Gewichtsabnahme gemacht worden ist oder eine Gewichtszunahme (beispielsweise eine Gewichtsveränderung von mehr als 5 % innerhalb von einem Monat) oder eine Abnahme oder Zunahme des Hungergefühls.
  4. Tägliche Schlaflosigkeit oder übermäßige Müdigkeit.
  5. Tägliche psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung (von anderen beobachtbar, kein rein subjektives Gefühl von Unruhe oder Verlangsamung).
  6. Müdigkeit oder Energielosigkeit (fast jeden Tag).
  7. Nahezu tägliche Gefühle der Wertlosigkeit oder übermäßige und unbegründete Schuldgefühle ( die auch unbegründet sein können und nicht nur bloße Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle wegen der Erkrankung).
  8. Nachlassende Denk- und Konzentrationsfähigkeit oder Unentschlossenheit (fast täglich, entweder subjektiv oder von anderen beobachtet).
  9. Immer wiederkehrende Gedanken an den Tod (nicht nur Angst vor dem Tod), wiederkehrende Selbstmordgedanken ohne konkreten Plan oder ein Selbstmordversuch oder ein konkreter Plan, sich das Leben zu nehmen.

In dem Klassifikationssystem DSM-V gibt es noch viele andere Bereiche, die wir bei der Diagnose einer schwerwiegenden Depression berücksichtigen können, die jedoch nur für Ärzte nützlich sind.

Bei Vorliegen von fünf oder mehr der neun oben genannten Symptome oder auch nur bei Vorliegen einer depressiven Stimmung und mangelndem Interesse am täglichen Leben über mehr als zwei Wochen wird eine schwere depressive Störung diagnostiziert. (1, 5)

Allerdings sollten diese Symptome nicht durch andere Erkrankungen oder Substanzen, wie beispielsweise Alkohol oder Medikamente, verursacht werden.

Auch bei Trauer oder Verlusten können solche Symptome auftreten. In solchen Fällen ist eine angemessene klinische Untersuchung erforderlich, die von der medizinischen Vorgeschichte der betroffenen Person abhängt.

Wie häufig kommen Depressionen vor?

  • Weltweit leiden bis zu 20 % der Bevölkerung an Depressionen, wobei das Verhältnis zwischen Männern und Frauen laut Studien 5:2 beträgt.
  • Etwa einer von fünf Menschen erlebt einmal im Leben eine schwere depressive Phase.
  • Das Schwierigste an einer Depression ist, dass es sich hierbei um eine wiederkehrende Störung handelt. Die meisten Menschen können sich zwar von einer schweren depressiven Störung erholen, aber bei bis zu 75 % kehrt die Depression innerhalb von 10 Jahren in einer einzigen Phase zurück. Diese Zahlen sind alarmierend.
  • Ein Großteil der Betroffenen entwickelt im Laufe der Zeit eine chronische Depression, wobei in einem solchen Fall selbst bei Nachuntersuchungen nach fünf oder zehn Jahren (im Rahmen von Beobachtungsstudien) 7 bis 12% depressiv bleiben.
  • Bei einer schweren depressiven Erkrankung ist Suizid ein bedeutender Sterblichkeitsfaktor. Dabei ist die Suizidrate in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen besonders hoch.

Welche Arten von depressiven Störungen gibt es?

Wie zuvor erwähnt, wird die Depression als heterogene Krankheit klassifiziert. Das bedeutet in der Regel, dass es sich nicht um eine Erkrankung handelt, die durch eine bestimmte Gruppe von Symptomen beschrieben werden kann, sondern dass Personen viele unterschiedliche Erscheinungsformen haben können. (8)

Im Wesentlichen gibt es zwei Hauptkategorien:

  • Unipolare Depression – typisch schlechte Stimmung über einen längeren Zeitraum hinweg
  • Bipolare Depression – depressive Phasen wechseln sich mit manischen Phasen ab

Nach ICD-10 wird in folgende Hauptkategorien unterschieden:

  • Manie
  • Bipolare affektive Störung
  • Depressive Episode
  • Rezidivierende depressive Störung
  • Stimmungsstörungen (Dysthymie, Zyklothymie)
  • Weitere affektive Störungen
  • Nicht spezifierte Stimmungsstörungen

Die unipolare Depression lässt sich in folgende Kategorien einteilen:

  • Schwere depressive Störung (einmalige Phase oder wiederkehrende Erkrankung)
  • Dysthymische Störung
  • Je nach Schweregrad und bestimmten Merkmalen lassen sich Depressionen weiter in folgende Kategorien unterteilen:
  • Chronische Depression
  • Depression mit Psychose
  • Depression mit atypischen Erscheinungen
  • Depression mit postpartalem Auftreten
  • Depression mit Angstzuständen
  • Prämenstruelle dysphorische Störung

Was verursacht Depressionen?

Die Ursachen für eine Depression sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Bei manchen kann es sich um einen bestimmten auslösenden Faktor handeln, sodass sie, wenn sie diesem ausgesetzt sind, an einer Depression erkranken. Bei anderen Betroffenen kann dies beispielsweise ein einschneidendes Lebensereignis sein.

Es ist durchaus bemerkenswert, dass es unter anderem auch Betroffene gibt, die bereits seit ihrer Kindheit an Depressionen leiden, ohne dass es dafür einen Auslöser gibt. Der Verlauf der Depression kann sich in späteren Stadien auch als schwere depressive Störung äußern. Dafür können aber auch verschiedene Krankheiten verantwortlich sein, vor allem jene, die mit Entzündungen einhergehen (wie beispielsweise Arthritis).

Suchtmittelmissbrauch, wie beispielsweise der Konsum von Alkohol kann ebenfalls eine Depression auslösen. Zudem können auch Hormonschwankungen, vor allem bei Frauen, depressives Verhalten auslösen, wie beispielsweise im Fall der prämenstruellen Dysphorie und der postpartalen Depression. (1)

Im Folgenden werden wir einige Ursachen oder Risikofaktoren von Depressionen näher betrachten:

  1. Schlimme Ereignisse im Leben

Ein belastendes oder schlimmes Ereignis im Leben ist eine der häufigsten Ursachen oder Risikofaktoren für schwerere depressive Erkrankungen. Die meisten Studien weisen darauf hin, dass depressive Patienten als Ursache für den Ausbruch der Krankheit eine ernsthafte Belastung oder ein schlimmes Ereignis angeben. (9)

Die Ursachen können dabei ganz unterschiedlich sein: es kann sich um persönliche Probleme handeln, wie beispielsweise um Beziehungsschwierigkeiten, aber auch um Schwierigkeiten in anderen Lebensbereichen, wie in der Arbeit oder in finanziellen Angelegenheiten.

Es wurde nachgewiesen, dass Missbrauch oder sogar Verwahrlosung in der Kindheit die depressiven Symptome im späteren Leben verschlimmert bzw. vermehrt. (7)

Während Männer depressive Episoden oft als Folge von Ereignissen wie einer Scheidung, einer Trennung oder beruflichen Problemen erleben, sind Frauen eher von sozialen Ereignissen wie Schwierigkeiten im Umgang mit anderen oder einer schweren Krankheit oder einem Todesfall betroffen.

Bei Betroffenen mit einer schweren depressiven Störung wird beobachtet, dass sie oft über belastende Ereignisse nachdenken und eine dadurch auch eine erhöhte Empfindlichkeit entwickeln. (1)

  1. Genetische Einflussfaktoren

Neben der Einstellung “Es ist alles nur im Kopf!” gibt es auch den Ansatz: „Es liegt in den Genen!”. Im Vergleich zum ersten Ansatz wurde der zweite Ansatz wissenschaftlich untersucht.

Bei Erkrankungen wie der bipolaren Störung und der Depression wurde festgestellt, dass der Einfluss der Genetik und der Vererbung bis zu 80% beträgt. Außerdem können mehrere Gene miteinander zusammenwirken, wobei Umweltfaktoren zusätzlich zur Anfälligkeit einer Depressionen beitragen. (10)

Das Zusammenspiel der Gene selbst reicht jedoch nicht aus, um eine Depression zu verursachen.

Bei der Depression und der bipolaren Störung wurden genetische Störungen in Genen beobachtet, die für die Übertragung oder Synthese von Neurotransmittern verantwortlich sind.

Dabei liegt der Einfluss genetischer Faktoren auf die Anfälligkeit für Depressionen bei etwa 30 bis 40%.  (11)

Die Vererbbarkeit genetischer Faktoren für Depressionen ist jedoch bei Frauen ausgeprägter als bei Männern.

  1. Bestimmte Erkrankungen

Chronische Krankheiten können Depressionen begünstigen, insbesondere wenn sie mit chronischen Schmerzen verbunden sind. Beispielsweise haben einige Patienten mit Gelenkentzündungen oder Lupus Symptome einer Depression.

Es kann sich dabei auch um eine Entzündung oder eine chronische Krankheit handeln, die das tägliche Leben beeinträchtigt und zu Unzufriedenheit, Irritationen und negativen Gefühlen führt.

Erkrankungen, die den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel beeinträchtigen, wie beispielsweise das metabolische Syndrom, Diabetes oder das polyzystische Ovarialsyndrom, können ebenfalls Symptome einer Depression hervorrufen.

Zusätzlich wurde beobachtet, dass die Einnahme bestimmter Medikamente, wie beispielsweise bei einer Chemotherapie und Virostatika, zu Depressionen führen kann. (12, 13)

Pathophysiologie der Depression: Was passiert während einer Depression im Körper?

Zurzeit werden die verschiedenen Aspekte der Vorgänge im Körper erfroscht, die bei Depressionen im ablaufen.

  1. Beeinträchtigung des chemischen Gleichgewichts im Gehirn – Monoamin-Hypothese

Neurotransmitter, also chemische Botenstoffe im Gehirn, sind für die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Nervenzellen zuständig.

Als erste Hypothese für die Ursache einer Depression wurde ein Mangel an einer bestimmten Art von Neurotransmittern, den Monoamin-Neurotransmittern, aufgestellt.

Zu dieser Gruppe von Neurotransmittern gehören Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Diese Stoffe steuern unser gesamtes Verhalten, wie beispielsweise den Appetit, die Motivation, das Energieniveau und vieles mehr.

Aus diesem Grund führt eine Störung der Synthese, der Speicherung oder der Übertragung dieser Neurotransmitter zu einer beeinträchtigten Gefühlslage. Zudem wirken sich Antidepressiva auf verschiedene Aspekte von Neurotransmittern aus.

Bei der Therapie von Depressionen liegt das Hauptaugenmerk auf dem Neurotransmitter “Serotonin”, wobei sich die Wissenschaft aber auch auf die Rolle von “Dopamin” bei Antidepressiva konzentriert.

Ob dieses Konzept der Neurotransmitterdepletion für die Erscheinungsformen der Depression verantwortlich ist, ist umstritten. (14, 15)

Mehrere Studien belegen, dass der Verbrauch von Neurotransmittern bei Betroffenen, die während der Erkrankung keine Medikamente einnehmen, zu keiner Zunahme der Symptome führt. Gleichzeitig ruft er auch bei gesunden Personen keine Symptome einer Depression hervor.

Die Reduktion der Symptome bei der Einnahme von Antidepressiva deutet darauf hin, dass die monoaminergen Neurotransmitter an der Depression mitwirken. Dies ist jedoch nicht auf einen einzigen Neurotransmitter zurückzuführen, sondern auf eine kumulative Wirkung aller Botenstoffe zusammen. (16)

Außer Monoaminen wie beispielsweise Serotonin und Dopamin gibt es noch weitere Neurotransmittersysteme, die für die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen wichtig sind.

Eines davon ist das sogenannte “GABA System” (GABA – Gamma-Aminobuttersäure). Einige Untersuchungen deuten auf einen Rückgang der Konzentration von GABA bei schweren Depressionen hin. (17)

Allerdings haben Therapien, die den natürlichen GABA-Spiegel beeinflussen, erwartungsgemäß keine bessere antidepressive Wirkung als herkömmliche Therapien. (18)

Ein weiteres Neurotransmittersystem, welches an der Erkrankung beteiligt ist, ist das Glutamatsystem. (19)

 Übertragung von Neurotransmittern über die Synapsen

  1. Wachstumsstörungen im Gehirn – die Neurotrophinhypothese

Neurotrophine bzw. neurotrophe Faktoren sind Proteine, die für das Wachstum, die Entwicklung und das Überleben von Neuronen oder Gehirnzellen unerlässlich sind.

Eine der Substanzen, die für eine gesunde Gehirnfunktion eine wesentliche Rolle spielt, ist der Wachstumsfaktor (BDNF).

Man geht davon aus, dass die erste depressive Phase eine Reaktion auf ein Lebensereignis oder einen sozialen Auslöser ist, während nachfolgende Phasen der Erkrankung von innen her verursacht werden können – sie entstehen beispielsweise spontan oder als Reaktion auf leichten Stress.

Wissenschaftler spekulieren, dass dies das Ergebnis eines Verlustes an Gehirnvolumen sein könnte. Außerdem könnte für den Verlust ein geringerer Gehalt an neurotrophen Faktoren wie BDNF verantwortlich sein.

Studien zufolge kann ein verminderter BDNF-Spiegel zu Symptomen einer Depression führen. Darüber hinaus zeigt sich, dass der BDNF-Spiegel als Reaktion auf eine antidepressive Therapie ansteigt. (20, 21)

  1. Hormonelle Schwankungen

Es wurde herausgefunden, dass Störungen in der Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol (Stresshormon) und die damit zusammenhängenden Werte mit den Symptomen einer Depression in Verbindung stehen könnten. So kommt es, dass Betroffene eine erhöhte Cortisolausschüttung haben.

Die Stressempfindlichkeit von Frauen ist größer als die von Männern, was möglicherweise erklärt, warum Frauen anfälliger für Depressionen sind.

Es ist interessant, dass Männer einen erhöhten Cortisolspiegel aufweisen, wenn sie Erfolg haben, während Frauen einen höheren Cortisolspiegel haben, wenn sie soziale Ablehnung erleben.

Schilddrüsenstörungen wurden ebenfalls mit Depressionen in Verbindung gebracht. Störungen der Sexualhormone wie Östrogen oder Progesteron können darunter auch zu einer postpartalen Depressionen führen. (22, 23, 24)

  1. Immunität und Entzündung

Bei einer Depression kann sich die Funktion des Immunsystems verändern, was zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen kann. Dadurch kann es zu einer Aktivierung der Immunfunktion oder sogar zu einer Hemmung des Immunsystems kommen.

Studien zufolge leiden Betroffene an einer erhöhten Ausschüttung von Immunmediatoren und Entzündungsstoffen.

Es wurde nachgewiesen, dass diese entzündenden Stoffe verschiedene Aspekte wie den Appetit, den Schlaf und die Kognition beeinflussen können.

Ein Anstieg von entzündlichen Stoffen kann den Gehalt an Proteinen beeinträchtigen, welche für das Überleben und die Entwicklung von Neuronen (Gehirnzellen) und deren gesunde Kommunikation notwendig sind. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Schädigung der Gehirnzellen bis hin zu einem Zelltod führen. (25, 26)

  1. Veränderung der Gehirnstruktur

Chronischer Stress verursacht nachweislich strukturelle Veränderungen im Gehirn.

Studien haben ergeben, dass Menschen, die an einer schweren depressiven Erkrankung leiden, im Vergleich zu gesunden Menschen einige Veränderungen in der Struktur einzelner Teile des Gehirns aufweisen.

Diese Gehirnregionen werden beispielsweise mit Schmerzempfinden, Aggression, Sexualfunktion, Risikobewertung, Gedächtnis usw. in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund können Veränderungen, die sich in diesen Bereichen des Gehirns entwickeln, zu Verhaltensauffälligkeiten führen. (27)

  1. Physische Störungen

Körperliche Symptome einer Depression können von Schmerzen über Verdauungsstörungen bis hin zu Appetitveränderungen reichen. Je häufiger die körperlichen Symptome auftreten, desto wahrscheinlicher ist es, dass die betreffende Person an einer Stimmungsstörung leidet.

Die Depression hängt auch davon ab, wie schmerzhaft die Symptome sind und wie stark diese ausgeprägt sind. Bei Betroffenen, die unter chronischen Schmerzen leiden, kann eine höhere Selbstmordrate nachgewiesen werden.

Schmerzen und Depressionen haben ähnliche neurologische Mechanismen. Die Neurotransmitter, die die Stimmung beeinflussen, wirken sich nämlich unter anderem auch auf die Schmerzempfindlichkeit aus. Deshalb lindert eine antidepressive Therapie auch die körperlichen Symptome.

Es ist auch anzumerken, dass Depressionen neben den körperlichen Symptomen auch das Risiko für die Entwicklung weiterer Krankheiten erhöhen.

So kommt es, dass Depressionen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das 1,5- bis 2-fache, für Schlaganfälle um das 1,8-fache, für die Alzheimer-Krankheit um das 2,1-fache, für Epilepsie um das 4-6-fache, für Diabetes um 60% und für die meisten schweren Krankheiten um das 1,3- bis 1,8-fache erhöhen. (28, 29)

Was sind die Symptome einer Depression und welche Erscheinungsformen gibt es?

Symptome und Behandlung einer Depression

Eine Depression äußert sich bei jedem Menschen mit anderen Symptomen. Manche Betroffene weisen nur wenige oder sogar gar keine der folgenden Symptome auf, wobei es sich hier jedoch eher um allgemeine Anzeichen handelt: (30, 31)

  • Schlechte Laune
  • Fehlendes Interesse an Aktivitäten
  • Vermeiden sozialer Kontakte
  • Zunehmender oder abnehmender Appetit
  • Schlafmangel oder erhöhte Müdigkeit
  • Übermäßiger Gewichtsverlust bzw. Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • Unruhe
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hoffnungslosigkeit
  • Mangel an Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle
  • Suizidgedanken
  • Depressionen können sich auch somatisch bzw. körperlich äußern:
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Magenkrämpfe 
  • Starke Blähungen
  • Chronische Knieschmerzen
  • Migräne oder wiederkehrende Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit bzw. verstärkter Appetit
  • Verstopfung
  • Verdauungsbeschwerden
  • Gastroösophagealer Reflux
  • Verzögerter Menstruationszyklus mit starken oder leichten Blutungen
  • Zu den weniger verbreiteten Symptomen einer Depression gehören:
  • Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, beispielsweise der Sprechgeschwindigkeit oder der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung
  • Gedächtnisstörungen
  • Sexuelle Dysfunktionen
  • Angstzustände und Panikattacken
  • Phobien
  • Schweregefühle in den Gliedmaßen
  • Zurückweisungsempfindlichkeit

Wie werden Depressionen behandelt?

Derzeit wird eine Reihe von Strategien zur Behandlung von Depressionen untersucht und entwickelt. Lassen Sie uns kurz die häufigsten Möglichkeiten näher betrachten.

Antidepressiva oder Pharmakotherapie

Hierbei handelt es sich um ein Medikament, welches gezielt die Konzentration von Neurotransmittern im Gehirn verändert, um die Symptome der Depression zu lindern. Das Medikament wirkt in erster Linie auf die Veränderung des Serotoninspiegels.

Darüber hinaus wird auch an neueren Medikamenten geforscht, die sich auf das Dopamin, Glutamat, GABA, Melatonin und das Corticotropin (freisetzende Hormon) konzentrieren.

Bis es nach Beginn einer antidepressiven Therapie zu einer Verbesserung kommt, dauert es eine gewisse Zeit. Da die Depression nicht allein auf einen Neurotransmitter zurückzuführen ist und zudem noch andere Systeme beeinflusst, ist es unter anderem auch mit Antidepressiva allein schwierig, eine Verbesserung zu erreichen. (32)

Nichtpharmakologische Therapieöglichkeiten

Bei den folgenden Methoden handelt es sich um Therapien, die keine oralen Medikamente erfordern.

  • Psychotherapie: umfasst in der Regel Therapien und andere psychologische Methoden, mit denen Auslöser wie beispielsweise eine schwierige Kindheit oder andere belastende Ereignisse aufgearbeitet werden.
  • Elektrokrampftherapie/Elektrokonvulsionstherapie: Hierbei handelt es sich um ein invasives Verfahren, bei dem das Gehirn mit elektrischem Strom stimuliert wird, um die Symptome einer psychischen Erkrankung zu bekämpfen. Aufgrund des invasiven Eingriffs und der möglichen Amnesie wird diese Methode nicht zur Behandlung von Depressionen eingesetzt.
  • Neurostimulationstherapie: Hierzu gehören die Tiefenhirnstimulation, die transkranielle Magnetstimulation und die Vagusnervstimulation, bei der bestimmte Teile des Gehirns elektrisch stimuliert werden. Allerdings ist diese Therapie nur den Patienten vorbehalten, die auf konventionelle Therapien keine Reaktion zeigen (bzw. keine Verbesserung).
  • Ergänzende und alternative Therapien

Das ist ein für Patienten und Forscher im Bereich der Depressionstherapie sehr wichtiges Thema.

Phytochemische Stoffe, also aus Pflanzen gewonnene Verbindungen mit einzigartigen antidepressiven Wirkungen, werden kontinuierlich entdeckt und auf ihre Wirksamkeit in der Praxis untersucht. (33)

Therapie mithilfe von Heilkrautpflanzen

Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Aromatherapie sind nur einige der therapeutischen Möglichkeiten. Achtsamkeit, körperliche Techniken und traditionelle Praktiken wie Yoga, Tai Chi und Akupunktur tragen ebenfalls zur Behandlung von Depressionen bei. Bei Depressionen ist eine Kombination aus Ashwagandha und phytosomalem Curcumin, welches durch den Heilpilz Hericium ergänzt wird, besonders geeignet. Erfahren Sie im Artikel 8 nachgewiesene Vorteile des Ashwagandha bei Depressionen, weshalb diese Kombination helfen kann.

Ashwaganda – Vitania snodar ist eine Heilpflanze zur Behandlung von Depressionen
Der wichtigste Umstand bei Depressionen ist ihr heterogener Charakter; im Gegensatz zu anderen Erkrankungen treten sie nicht nur in einer Form auf. Ihre Symptome können sich mit anderen Erkrankungen überschneiden.

Da die Erkrankung manchmal keine offensichtlichen körperlichen Symptome aufweist, kann sie auch unbemerkt bleiben.

Charakteristisch für diese Erkrankung ist auch, dass Depressionen kein gewähltes Verhalten oder Muster haben und dass viele verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind. Demzufolge ist eine bestimmte Methode der Therapie nicht immer wirksam. Allerdings kann die Entscheidung für eine (natürliche oder konventionelle) Therapie bei der Bewältigung dieser Erkrankung helfen. 

Quelle:
1) https://cs.wikipedia.org/wiki/Deprese2) Deprese v somatické medicíně, https://www.internimedicina.cz/pdfs/int/2001/11/14.pdf3) http://www.cspsychiatr.cz/dwnld/CSP_2008_6_279_280.pdf4) http://www.cspsychiatr.cz/dwnld/CSP_2009_5_196_201.pdf5) https://zdravi.euro.cz/clanek/postgradualni-medicina/depresivni-porucha-jeji-lecba-a-komorbidita-s-poruchami-osobnosti-4686086) Můžeme uzdravit depresi? https://www.lundbeck.com/upload/cz/files/pdf/Brozury/Muzeme_vylecit_depresi.pdf7) Kiecolt-Glaser JK, Gouin JP, Weng NP, Malarkey WB, Beversdorf DQ, Glaser R.. Childhood adversity heightens the impact of later-life caregiving stress on telomere length and inflammation. Psychosom Med. 2011 Jan;73(1):16-22. doi: 10.1097/PSY.0b013e31820573b6. Epub 2010 Dec 10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/211488048) Eugene S. Paykel, MD, FRCP, FRCPsych, FMedSci. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3181879/9) Brown GW, Harris TO, Hepworth C. Life events and endogenous depression. A puzzle reexamined. Arch Gen Psychiatry. 1994 Jul;51(7):525-34.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8031225/10) Berrettini WH. Molecular linkage studies of bipolar disorder. Dialogues Clin Neurosci. 1999 Jun;1(1):12-21. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22033545/11) Sullivan PF, Neale MC, Kendler KS. Genetic epidemiology of major depression: review and meta-analysis. Am J Psychiatry. 2000 Oct;157(10):1552-62. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11007705/12) Miyoung Yang and Changjong Moon, D.V.M., M.S., Ph. D. Neurotoxicity of cancer chemotherapy. Neural Regen Res. 2013 Jun 15; 8(17): 1606–1614.doi: 10.3969/j.issn.1673-5374.2013.17.00913) Hsiao PJ, Hsieh PF, Chou EC, Lai HC, Peng CY, Su KP. Anti-Viral Therapy and Decreased Sexual Desire in Patients with Chronic Hepatitis C. PLoS One. 2016 Aug 9;11(8):e0160450. doi: 10.1371/journal.pone.0160450. eCollection 2016. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2750529314) Stahl SM. Basic psychopharmacology of antidepressants, part 1: Antidepressants have seven distinct mechanisms of action. J Clin Psychiatry. 1998;59 Suppl 4:5-14.15) Nutt DJ. The role of dopamine and norepinephrine in depression and antidepressant treatment. J Clin Psychiatry. 2006;67 Suppl 6:3-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16848670/16) Delgado PL. Depression: the case for a monoamine deficiency. J Clin Psychiatry. 2000;61 Suppl 6:7-11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10775018/17) Hasler G, van der Veen JW, Tumonis T, Meyers N, Shen J, Drevets WC. Reduced prefrontal glutamate/glutamine and gamma-aminobutyric acid levels in major depression determined using proton magnetic resonance spectroscopy. Arch Gen Psychiatry. 2007 Feb;64(2):193-200.18) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8675972/19) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15757488/20) The predictive effect of episodes on the risk of recurrence in depressive and bipolar disorders – a life-long perspective. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15049770/21) New insights into BDNF function in depression and anxiety. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17726474/22) The corticosteroid receptor hypothesis of depression. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11027914/23) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2950973/24) Sex differences in stress responses: social rejection versus achievement stress. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12208639/25) Evidence for an immune response in major depression: a review and hypothesis. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7708925/26) Increased serum IL-6 and IL-1 receptor antagonist concentrations in major depression and treatment resistant depression.27) Drevets WC. Functional neuroimaging studies of depression: the anatomy of melancholia. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/950926828) Madhukar H. Trivedi, M.D. The Link Between Depression and Physical Symptoms. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC486942/29) Molecular Mechanisms of Depression: Perspectives on New Treatment Strategies. https://www.karger.com/Article/FullText/35009430) Jonathan W Kanter, Andrew M Busch, Cristal E Weeks, and Sara J Landes. The Nature of Clinical Depression: Symptoms, Syndromes, and Behavior Analysis. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2395346/31) Core symptoms of major depressive disorder: relevance to diagnosis and treatment. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3181882/32) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18172433/33) https://www.salubrainous.com/what-is-depression/

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